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Rasante Down- und Uploads, eine stabile Verbindung und kurze Reaktionszeiten: Mit einem Glasfaseranschluss starten Sie in die Zukunft des Internets. Doch wie kommt das Glasfaserkabel in Ihr Haus? Erfahren Sie hier, was Sie bei Ihrem Anschluss beachten sollten, wie die Einrichtung abläuft und wie das Bayernwerk Sie dabei unterstützt.
Was ist ein Glasfaserhausanschluss?
Der Glasfaserhausanschluss verbindet ein Haus oder Gebäude mit dem Verteilerkasten des Versorgungsunternehmens. Zum Hausanschluss gehören die Glasfaserleitungen, die auf dem eigenen Grundstück verlegt sind, die Einführung des Glasfaserkabels ins Haus und die Geräte im Haus. Seit 2016 das DigiNetz-Gesetz in Kraft getreten ist, müssen Neubauten in Neubaugebieten über einen FTTH-Anschluss (Fiber To The Home) verfügen
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Glasfaser in Kommunen
Wir vom Bayernwerk gehen mit unserer Tochtergesellschaft Bayernwerk Netz GmbH aktiv auf Gemeinden zu, wenn diese gerade Baumaßnahmen an ihrem Strom- oder Gasnetz mit uns umsetzen. Wenn sich noch kein Telekommunikationsunternehmen um die Nachrüstung des Glasfasernetzes kümmert, bieten wir den Gemeinden an, Mikrorohrverbände mitzuverlegen. So beschleunigen wir den Ausbau des Glasfasernetzes „nebenbei“, bereiten die spätere Glasfaserkabelverlegung vor und verhindern, dass die Straßen zweimal aufgerissen werden müssen.
Glasfaseranschluss: Diese Typen gibt es
Nicht jeder Glasfaseranschluss ist gleich. Je nachdem, ob das Glasfaserkabel nur bis in Ihre Straße oder bis in Ihr Haus reicht, sind unterschiedliche Anschluss-Typen möglich. Diese wirken sich unter anderem auf die Bandbreite und die Geschwindigkeit des Internets bei Ihnen zu Hause aus.
Die Glasfaseranschlusstypen im Überblick
Die Kürzel FTTC, FTTB und FTTH bezeichnen jeweils, bis wohin die Glasfaserleitung auf dem Weg zu Ihrem Haus besteht.
- FTTC (Fiber To The Curb): Das Glasfaserkabel geht bis zum Verteilerkasten in Ihrer Nähe. Ab hier verlaufen weiterhin die vorhandenen VDSL- und Kabelleitungen. Diese sind normalerweise aus Kupfer und übermitteln somit nicht das volle Datenvolumen, das möglich wäre.
- FTTB (Fiber To The Building): Beim FTTB-Anschluss reicht das Glasfaserkabel bis ins Haus und verläuft ab da über die bereits vorhandenen Kupferleitungen.
- FTTH (Fiber To The Home): Diese Art des Glasfaseranschlusses ist der „echte“ Glasfaseranschluss, bei dem Sie das Breitband-Internet vollumfänglich nutzen können.
Welche Vorteile bietet ein Glasfaseranschluss?
Aufwändig gestaltete Internetseiten, das Nutzen von Streamingdiensten und Cloudanwendungen, Online-Games und nicht zuletzt das Arbeiten im Homeoffice lassen den Bedarf an einer schnellen, sicheren und stabilen Internetverbindung wachsen. 50 oder auch 100 Mbit/s reichen häufig nicht mehr aus, um die Bedürfnisse nach flüssigem Netzzugang in Ihrem Haus zu decken.
Die Vorteile von Glasfaser-Internet sind also:
- stabile Internetgeschwindigkeit für Download und Upload mit bis zu 1 GB/s für Privathaushalte
- weniger störanfällig als DSL
- zukunftsfähig, da theoretisch auch Übertragungsraten im Terabyte-Bereich möglich sind
Glasfaseranschluss im Neubau
Seit 2016 das DigiNetz-Gesetz in Kraft getreten ist, gilt, dass Neubauten in Neubaugebieten mit Glasfaserleitungen ausgestattet sein müssen. Daher werden bereits bei der Erschließung von neuen Wohn- oder Industriegebieten Glasfaserkabel mitverlegt.
Bei Neubauten in bestehenden Wohngebieten entscheiden die Bauherren, ob sie – auch wenn der Glasfaser-Ausbau in der Straße selbst noch nicht vorhanden ist – ein Leerrohr für die spätere Glasfaserleitung vom Haus zur Straße führen möchten. Dafür verlegt das Bayernwerk gemeinsam mit dem Stromanschluss dünne Leerrohre, sogenannte Mikrorohre oder englisch Microducts, durch die sich später Glasfaserkabel führen lassen. So sind Sie für eine künftige Glasfaseranbindung bestens gerüstet und vermeiden zukünftige Tiefbauarbeiten auf Ihrem Grundstück.
Glasfaser nachträglich verlegen – Ablauf
Der nachträgliche Ausbau des Glasfasernetzes in Deutschland und die Hauseinführung erfolgen sowohl durch große Telekommunikations-Unternehmen als auch kleinere regionale Anbieter. Die zuständigen Unternehmen gehen auf Städte und Gemeinden zu und vereinbaren Kooperationsverträge zum Ausbau des Glasfasernetzes.
Der Ablauf des Glasfaserausbaus sieht dann so aus:
- Interessensabfrage: Die Anbieter prüfen das Interesse der Bewohner und Bewohnerinnen einer Gemeinde und schließen Vorverträge ab.
- Ausbauentscheidung: Wenn eine Quote von etwa 30 % bis 40 % der Haushalte im Ausbaugebiet erreicht ist, wird grünes Licht für den Ausbau des Glasfaseranschlusses gegeben.
- Tiefbauarbeiten: Nun folgen die Arbeiten zur Verlegung der Glasfaserkabel in den Straßen und anschließend die Verlegung der Glasfaserhausanschlüsse. Wurden bereits beim Hausbau Leerrohre gelegt, müssen diese nur noch an das restliche Netz angeschlossen werden und Sie sparen sich die Erdarbeiten auf Ihrem Grundstück.
- Gebäudeanschluss: Wenn von außen alle Kabel verlegt sind, erfolgt der Anschluss im Gebäude über die nötigen Anschlussgeräte.
- Aktivierung: Sobald alle technischen Gegebenheiten implementiert sind, können Sie Internet mit bis zu 1 GB/s nutzen.
Der gesamte Vorgang von der Nachfrageprüfung bis zum fertigen Ausbau nimmt mehrere Monate in Anspruch – in Ausnahmefällen kann es auch über ein Jahr dauern, bis die Glasfaserleitungen in Ihrer Straße bereit sind.
Ausbau: So wird der Glasfaseranschluss in Ihrem Haus verlegt
In vielen Orten verlegen Netzbetreiber bereits Glasfaserkabel, die dann an die Haushalte angeschlossen werden. Dazu erfolgt eine Hausbegehung, bei der ein Experte prüft und mit Ihnen bespricht, wie und wo die verschiedenen Komponenten für Ihren neuen Glasfaser-Netzanschluss am besten verlegt und verbaut werden. Für den Glasfaseranschluss in Ihrem Zuhause sind anschließend folgende Komponenten nötig:
Schema Glasfaserhausanschlussverkabelung

Legende:
APL: Abschlusspunkt Linientechnik = Hausübergabepunkt Glasfaser
ONT: Optical network termination = Glasfasermodem
Hausübergabepunkt (HÜP)
Nach der Einführung ins Gebäude verläuft das Glasfaserkabel in eine Anschlussdose, den Hausübergabepunkt (HÜP). Ab hier erfolgt die Datenübertragung entweder weiterhin über Glasfaser (FTTH) oder über bereits vorhandene Kupferleitungen (FTTB).
Glasfaser-Teilnehmeranschluss (GF-TA)
Der Glasfaser-Teilnehmeranschluss ist das Ziel der Glasfaser-Leitungen, die vom HÜP ausgehen. Im besten Fall ist der GF-TA in der Nähe Ihres Routers angebracht.
Glasfaser-Modem (NT)
Der Glasfaser-Teilnehmeranschluss sendet das Signal an das Glasfaser-Modem, auch Network Terminal (NT). Je näher es sich am GF-TA befindet, desto besser. Achten Sie darauf, dass eine Steckdose in der Nähe ist.
Router
Der Glasfaser-Router ist der zentrale Anschluss für mobile und LAN-verbundene Geräte. Am besten platzieren Sie den Router dort, wo Sie sich am meisten aufhalten und die beste Verbindung benötigen.
Ihr Glasfaserhausanschluss beim Bayernwerk
Ihre Straße ist bisher noch nicht mit Breitband erschlossen, Sie möchten sich aber optimal auf einen späteren Ausbau vorbereiten? Wenn Sie ohnehin eine Baumaßnahme mit dem Bayernwerk geplant haben, verlegen wir für Sie Mikroleerrohre gemeinsam mit unseren Stromkabeln im selben Graben. Hier können die Glasfaserleitungen bei einer späteren Erschließung einfach eingeblasen werden.
Die Breitbandleitung liegt bereits in der Straße? Durch Kooperationen mit verschiedenen Telekommunikationsunternehmen können wir Ihnen in einigen Regionen anbieten, dass Ihre Strom- und Telekommunikationsleitungen in einem Termin verlegt werden. In diesem Fall erhalten Sie von uns zusammen mit dem Netzanschlussvertrag einen Link für die Beantragung Ihres Telekommunikationsanschlusses.
Einbau: So bereiten Sie den Glasfaserhausanschluss zu Hause vor
Neubauten sollten mit einem Glasfaserhausanschluss ausgestattet sein und bereits die passende Verkabelung besitzen. In älteren Gebäuden sieht das meist anders aus. Hier müssen die Glasfaserkabel für den Hausanschluss erst verlegt werden, um auf ein umfangreiches Breitbandnetz zugreifen zu können. Die Voraussetzungen dafür werden bei der Hausbegehung ermittelt.
Nach Ihrer Hausbegehung sollten Sie sich Gedanken um die weiterführende Verkabelung in Ihrem Gebäude machen: Besteht am Installationsort eine Stromversorgung? Muss ich eine weiterführende Verbindung schaffen?
- Sollten Sie Hilfe bei der weiterführenden Verkabelung benötigen, wenden Sie sich bitte an Ihren Elektropartner.
- Planen sie frühzeitig, wohin Sie die Endgeräte stellen möchten. Schaffen Sie, wenn nötig, eine geeignete weiterführende Kabelverbindung, wenn zum Beispiel der Router nicht in unmittelbarer Nähe zum Glasfasermodem steht.
Was kostet ein Glasfaseranschluss?
Bei den Kosten für den Glasfaseranschluss wird zwischen den Baukosten und den Betriebskosten unterschieden. Werden lediglich die baulichen Maßnahmen umgesetzt, ohne dass ein Nutzungsvertrag besteht, trägt der Hausbesitzer die vollen Kosten für den Glasfaserhausanschluss. Viele Glasfaseranbieter bieten jedoch Kombiverträge für Bau und Nutzung an. Die Baukosten übernimmt dann der Anbieter, wenn ein Nutzungsvertrag über ein oder zwei Jahre abgeschlossen wird.