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Rekordzahlen an Pfingsten

Rekordzahlen an Pfingsten
Bildnachweis: Tim Mueller-Zitzke – stock.adobe.com

Pfingstmontag konnte das Bayernwerk gleich zwei denkwürdige Daten messen: Während die niedrigste Stromabnahme aller Zeiten verbucht werden konnte, gab es gleichzeitig eine Rekordeinspeisung an Solarenergie.

Viel Erzeugung, wenig Verbrauch – diese beiden Effekte bewirkten am Pfingstmontag, dass zwischen 8 Uhr und 18:30 Uhr der Eigenversorgungsgrad im Netzgebiet des Bayernwerks bei 100 Prozent lag.
Doch von vorn: Pfingstmontag um 14:45 Uhr wurde im Verteilnetz des Bayernwerks mit circa 1.500 Megawatt die niedrigste Stromabnahme aller Zeiten gemessen und halb soviel, wie im Vergleich zum Pfingstmontag des Vorjahres. Dem historisch geringen Verbrauchswert stand gleichzeitig eine Rekordeinspeisung an Solarenergie ins Höchstspannungsnetz gegenüber. Dr. Egon Westphal, Technik-Vorstand des Bayernwerks, kennt die Gründe: „Seit Beginn der Corona-Pandemie sehen wir in unseren Netzen einen deutlichen Rückgang der Stromabnahme, insbesondere im Industrie- und Gewerbebereich. Gleichzeitig spüren wir den weiterhin hohen Zubau an Photovoltaik-Anlagen. In den vergangenen Monaten konnten wir daher immer neue Sonnenstrom-Spitzeneinspeisungen messen.“

Überschüssige Energie

Am Pfingstmontag kamen diese beiden Effekte zusammen. Schon um 14.00 Uhr wurde die höchste jemals gemessene Rückspeiseleistung ins Höchstspannungsnetz registriert. „Fast 4.000 Megawatt wurden aus dem Netz des Bayernwerks dem europäischen Verbundnetz zur Verfügung gestellt. Ein neuer Spitzenwert“, konstatiert der Technik-Vorstand.

Das spiegelte sich auch an der Strombörse wider, wo der Preis am Nachmittag über einen langen Zeitraum negativ war. Damit offenbare die Krise wie unter einem Brennglas, was in Bayern erst in einigen Jahren und bei weiterhin hohem Zubau von erneuerbaren Energieträgern zu erwarten gewesen wäre, meint Dr. Egon Westphal: „Die Corona-Krise gibt uns die Möglichkeit, bereits heute darüber nachzudenken, wie wir die Energiewelt von morgen gestalten wollen. Wir haben jetzt die Chance, Konzepte für eine regionale Nutzung der regional erzeugten erneuerbaren Energien zu entwickeln. Neue Anwendungen wie die Elektromobilität und kleine Batteriespeicher in Haushalten stellen dafür gute Optionen dar."