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Neuer Solar-Spitzenwert

Neuer Solar-Spitzenwert
Bildnachweis: Volker Muether – stock.adobe.com

Als wenn die Sonne gratulieren wollte: Fast pünktlich zum 20-jährigen Bestehen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) verzeichnete Bayern einen Photovoltaik-Rekord.

In Bayern wird an manchen Tagen mehr grüner Strom produziert als lokal verbraucht wird. Einen großen Anteil daran hat das Erneuerbare-Energien-Gesetz, das vor 20 Jahren den Anstoß für den weitreichenden Ausbau regenerativer Energien gab. Am Montag, den 24. März, hat die erzeugte Leistung von Photovoltaik-Anlagen im Netz der Bayernwerk Netz GmbH mit 4.751 Megawatt ein Allzeit-Maximum erreicht. Während der Zeit von 9 Uhr bis 16 Uhr konnte der Energieverbrauch im Freistaat allein durch die regenerative Erzeugung vor Ort gedeckt werden. „Das liegt vor allem an der weiter zunehmenden Zahl an dezentralen Erzeugungsanlagen, die an unser Netz angeschlossen sind“, erklärt Dr. Egon Westphal, Technik-Vorstand des Bayernwerks.

Strom lokal erzeugen und verbrauchen

Dass erneuerbare Energien mittlerweile einen so großen Anteil am Energiemix ausmachen, ist zu einem guten Teil dem EEG geschuldet, das im April 2000 in Kraft getreten ist. Dank der Regelung ist es auch finanziell attraktiv, eine Ökostrom-Anlage zu betreiben. Im Gebiet der Bayernwerk Netz GmbH zeigt sich der Erfolg in beeindruckenden Zahlen: In den vergangenen 20 Jahren ist die Anzahl regenerativer Anlagen von 2.500 auf heute knapp 300.000 gestiegen. „Die Energiewende findet in Bayern im regionalen Verteilnetz, also in den Netzen vor Ort statt. Auch die nächste Phase rückt diese Netzebene in den Mittelpunkt, denn wir erwarten in den kommenden Jahren eine hohe Anzahl an Elektroautos, Wärmepumpen und Speichern“, so Dr. Egon Westphal.

Mit der Entscheidung, erneuerbare Energie selbst zu produzieren und ins Stromnetz einzuspeisen, haben die Pioniere der ersten EEG-Generation frühzeitig ein Zeichen für Ökologie und Nachhaltigkeit gesetzt.
Mit der EEG-Novelle in diesem Jahr werden attraktive Möglichkeiten für die weitere Nutzung auch für die Zeit nach dem Ende der staatlichen Einspeiseförderung, der sogenannten Post EEG-Phase, erwartet.

Energieüberschuss als Trend

Wenn der Strom keine Abnehmer in der Nähe findet, wird die Energie bis zum Übertragungsnetz zurückgespeist. Das waren im Moment der Rekordeinspeisung etwa 2.000 Megawatt, die aus dem Süden zum bundesweiten und internationalen Transport gingen. „Die Überschussproduktion von grünem Strom in Bayern ist ein Trend, den wir in den vergangenen Jahren immer häufiger erkennen“, berichtete der Bayernwerk-Technikvorstand.

In Zukunft, so die Prognose des Bayernwerks, wird Strom in vielen Stunden des Jahres in den Spannungsebenen erzeugt, in denen er auch verbraucht wird. Unerlässlich dafür sind flexible Anlagen. „Durch die voranschreitende Digitalisierung in der Energiewirtschaft werden zugleich innovative Lösungskonzepte ermöglicht. Der Kunde rückt durch seine zunehmend aktive Rolle in den Fokus“, erklärte Dr. Egon Westphal. Der Kunde ist Verbraucher und Produzent gleichermaßen – ein sogenannter Flexumer, der mithilfe digitaler Infrastruktur aktiv am Energiesystem teilnimmt.