Fit für die Energiezukunft
Der Netzausbauplan 2020 im übersichtlichen Kartenformat zeigt, mit welchen Maßnahmen das Bayernwerk das 110-Kilovolt-Hochspannungsnetz in den nächsten zehn Jahren weiterentwickeln wird.
Schwerpunkt des Netzausbauplans ist es, bestehende Hochspannungstrassen zu ertüchtigen, zu modernisieren und zu verstärken. Prognosen zur Last- und Einspeiseentwicklung geben dabei die Richtung vor. Der Zubau regenerativer Erzeugungsanlagen, die wachsende Zahl von Netzanschlüssen und erstmals auch die bis 2030 vorhergesagte Entwicklung der Elektromobilität werden berücksichtigt.
Das Bayernwerk aktualisiert den Netzausbauplan regelmäßig. Neben der Karte beschreibt eine zusätzlich veröffentlichte Detailliste die einzelnen Maßnahmen. Zur Instandhaltung des Netzes setzt das Bayernwerk laufend weitere Projekte, wie die Sanierung von Masten oder die Erneuerung von Umspannwerken, um. Diese Eingriffe führen jedoch nicht zu einer Kapazitätsveränderung im Hochspannungsnetz und sind deshalb nicht im Netzausbauplan enthalten.
34 neue Netzausbauprojekte
Im Vergleich zum Netzausbauplan des Vorjahres sind die wesentlichsten Änderungen, dass drei im Jahr 2019 abgeschlossene Projekte entfallen und 14 Projekte in diesem Jahr als abgeschlossen gemeldet werden können. Dazu zählen fünf neue Umspannwerke als Knotenpunkte im Netzgebiet sowie zwei 110-Kilovolt (kV) Kompensationsspulen in Pleinting und Schweinfurt. Zusätzlich werden mit dem diesjährigen Netzausbauplan 34 Projekte neu gemeldet, unter anderem der Anschluss von sieben Umspannwerken zur Integration erneuerbarer Energien, die Errichtung von zwei weiteren 110-kV-Kompensationsspulen in Etzenricht und Janahof sowie 18 Leitungsertüchtigungen.
Rund 300.000 regenerative Erzeugungsanlagen mit einer Leistung von bis zu zehn Großkraftwerken speisen aktuell in das Bayernwerk-Netz ein. In den vergangenen Jahren hat der Energieversorger das Mittel- und Niederspannungsnetz sowie Umspannwerke als Verbindung zwischen Hoch- und Mittelspannungsebene erfolgreich gebaut und erweitert. Im Zeitraum von 2015 bis 2019 wurden in 35 Umspannwerken die Trafokapazitäten erweitert, etwa 5.400 Kilometer Mittelspannungskabel neu verlegt und rund 2.800 Ortnetzstationen errichtet.
Sieben-Stufen-Strategie bei der Netzentwicklung
Um das Hochspannungsnetz instand zu halten und fit für die Herausforderungen der Zukunft zu machen, folgt das Bayernwerk einer Sieben-Stufen-Strategie bei der Netzentwicklung. Die sieben Stufen der Netzentwicklung richten sich nach dem Leitmotiv: Netz-Optimierung vor Netz-Verstärkung vor Netz-Ausbau – kurz: NOVA. Bevor das Bayernwerk neue Leitungen baut, wird das bestehende Netz verstärkt und verbessert.
Gemäß der NOVA-Strategie beschreibt jede Stufe konkrete Maßnahmen der Netzentwicklung – von der einfachen Instandhaltung bis hin zum aufwendigen Neubau von Leitungen. Mehr Informationen zur NOVA-Strategie mit anschaulichem Video finden Sie hier.