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Naturschutz in luftigen Höhen

Naturschutz in luftigen Höhen
Bildnachweis: Thomas Waßer/Bayernwerk

Um Vögel vor der Kollision mit Stromleitungen zu schützen, lässt das Bayernwerk die oberen Seile von Hochspannungsleitungen per Hubschrauber mit Warnmarken markieren.

Es ist ein Drahtseilakt im wörtlichen Sinne, was die Monteure einer Spezialfirma aus dem Rheinland vollbringen. Aus dem Hubschrauber heraus montieren sie im Auftrag der Bayernwerk Netz GmbH (Bayernwerk) Vogelschutzmarkierungen auf ausgewählten Hochspannungsleitungen im Freistaat. „Der Hubschrauber ist etwa drei Wochen für das Bayernwerk im Einsatz. Neben der Reparatur kleinerer Seilschäden werden auf unterschiedlichen Hochspannungsleitungen rund 1.300 Vogelschutzmarkierungen angebracht“, erläuterte Projektleiter Martin Henz vom Bayernwerk. Die schwarz-weißen Marker sind 50 Zentimeter lang und 30 Zentimeter breit, beweglich und werden am obersten Seil der Leitung befestigt. Auf der 110-kV-Leitung, die von Etting nach Zucchering führt und westlich von Ingolstadt die Donau quert, sind auf vier Abschnitten insgesamt 68 Markierungen vorgesehen, um den Naturschutz vor Ort zu unterstützen.

In Zusammenarbeit mit den Naturschutzbehörden

Die Arbeiten finden in Abstimmung mit den örtlichen Naturschutzbehörden statt. „Die gut sichtbaren, kontraststarken Warnbaken verhindern bei vorbeifliegenden Vögeln eine gefährliche Kollision mit den Erdseilen. Die Markierungen ermöglichen es den Vögeln, bereits in ausreichender Entfernung ihre Flughöhe anzupassen“, erklärte Bettina Bodenstein, Naturschutz-Expertin im Genehmigungsmanagement der Bayernwerk Netz GmbH. Feldstudien haben gezeigt, dass Vögel die Freileitungen nahezu ausnahmslos überfliegen, wenn sie diese rechtzeitig erkennen. Sämtliche Bau- oder Ertüchtigungsmaßnahmen von Stromleitungen prüft und bewertet das Bayernwerk unter dem Aspekt des Naturschutzes. „Unser Anliegen ist bei allen technisch erforderlichen Eingriffen der größtmögliche Einklang mit Natur und Umwelt“, sagte Bettina Bodenstein.

Freiwilliges Engagement

„Dank des Bayernwerks wird mit der durchgehenden Markierung der donauquerenden Stromleitungen das 2017 begonnene Projekt DANUBEparksCONNECTED nun zwischen Neuburg und Ingolstadt flächig umgesetzt“, freute sich Thomas Schneider vom Umweltreferat Ingolstadt als DANUBEPARKS-Vertreter über das freiwillige Engagement des Netzbetreibers. Als Gründungsmitglieder sind der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen und die Stadt Ingolstadt seit 2009 in der grenzüberschreitenden Naturschutzarbeit an der Donau aktiv. Ziel der europäischen Initiative ist es, entlang der gesamten Donau von der Quelle bis zur Mündung auf 2.880 Kilometer Länge in allen neun teilnehmenden Anrainerstaaten die donauquerenden Stromleitungen zu sichern.