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Aus Trafostation wird ein Mehrfamilienhaus

Aus Trafostation wird ein Mehrfamilienhaus
Foto: Theresia Burkert/Bayernwerk AG

Das alte Trafohäuschen der Bayernwerk Netz GmbH (Bayernwerk) im Ortsteil Eyershausen wurde von der Stadt Königshofen übernommen und mit Hilfe vieler Ehrenamtlicher als Tierhotel umgebaut – mit erstem Besuch.

Die am Ortsrand von Eyershausen stehende Turmstation wandelte früher den Strom aus Freileitungen in haushaltsübliche Spannung um. Doch Erdkabel sind längst Standard und so wurde der Trafoturm durch eine kompakte deutlich kleinere Übergabestation ersetzt, um ihn später abzureißen.
Stadträtin Sabine Rhein wollte aber aus dem markanten Gebäude ein Tierhotel machen und gründete einen Helferkreis. „Seit die Idee reifte, hat es mich viel Zeit und Überredungskunst gekostet. Doch schließlich stimmte der Stadtrat einstimmig für die Übernahme des Turms.“ Auch wenn das bedeutete, mit der Übereignung die Folgekosten zu übernehmen. „Das Häuschen wurde gerade erst von der Bayernwerk AG renoviert, so dass es in einem tollen Zustand ist“, erklärt Sabine Rhein. Nach Übergabe der Turmstation von der Bayernwerk AG an die Stadt Königshofen ging es mit der Umgestaltung los. Bis heute ist Sabine Rhein tief beeindruckt von der Hilfsbereitschaft vieler Einwohnerinnen und Einwohner: „Örtliche Maler brachten Farbreste, ein Baugerüst wurde uns kostenlos bereitgestellt und eine regionale Künstlerin malte das Trafohäuschen liebevoll an. Von der unteren Baubehörde kamen auf Antrag Nistkästen und der Bauhof spendete eine Leiter für Innen.“ Nachdem aus Sicherheitsgründen eine Zwischendecke eingebaut wurde, ging es an den Einbau der Kästen.

Gästezimmer über Steiger angebracht

Auf die Bitte der Stadt Königshofen hin, unterstützte das Bayernwerk gerne bei der Montage von insgesamt 20 Nisthöhlen für Mehlschwalben und zwei Fledermauskästen. Gemeinsam mit einem ehrenamtlichen Helfer des Landesbunds für Vogelschutz in Bayern brachte brachte ein Servicetechniker mithilfe des Steigers die Nist- und Überwinterungskästen an der Fassade an.

Mehrfamilienhaus ist einzugsbereit

Inzwischen ist das Mehrfamilienhaus, wie es die Stadträtin liebevoll nennt, fertig. Vor der Tür der bemalten Station ist ein Steinhaufen für Insekten, Eidechsen, Schnecken und Igel angelegt und in der alten Stationstür eine Öffnung als Ein- oder Ausgang für Fledermäuse angebracht. „Der Turm ist rund einen Meter tief unterkellert. Durch eine kleine Bodenluke können die Fledermäuse hier sogar reinfliegen und überwintern.
Unter dem Dach befindet sich zudem eine Etage für Schleiereulen und Wanderfalken. Die Tiere können an den seitlichen Eingängen am Giebel ein- und ausfliegen. Die ehemaligen Durchführungen dienen als Öffnung für sechs dahinterliegende Mauerseglernester. Fledermäuse können durch weitere an der Fassade liegende Spalten ein- und ausfliegen. „Es war eine stressige Zeit, aber wenn ich unseren Turm jetzt sehe, freue ich mich, dass wir es gemacht haben“, so Sabine Rhein.